Wissenschaftliche Begleitstudie

Der "spielzeugfreie Kindergarten" - ein Projekt zur Förderung von Lebenskompetenzen bei Kindern? Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitstudie

Im Auftrag der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V. wurde 1996 eine Studie zum "Spielzeugfreien Kindergarten" durchgeführt, die überprüfen sollte, ob die Projekte die Lebenskompetenzen der Kindergartenkinder stärken. In Leitfaden-Interviews wurden 20 pädagogische Mitarbeiterinnen aus acht bayerischen Kindergärten zu der Projektvorbereitung, der Projektdurchführung, ihren Beobachtungen der Kinder, ihren eigenen Selbstreflexionen und der Zusammenarbeit mit Eltern in dieser Zeit befragt.

Die Auswertung der Interviews mit den Erzieherinnen bestätigte, dass das Entfernen des Spielzeugs einen komplexen, interaktiven Prozess auslöst, der die Kinder, die Erzieherinnen, die Struktur der Kindertagesstätte und in einigen Fällen auch die Eltern der Kinder und das weitere Umfeld des Kindergartens beeinflusst. Das fehlende Spielzeug veränderte den gesamten Kindergarten.

Die Aussagen der Erzieherinnen über die Verhaltensänderungen der Kinder im Projektverlauf lassen auf eine Stärkung der Lebenskompetenz in folgenden Kompetenzbereichen schließen: Beziehungsfähigkeit, Selbstvertrauen, Sprachkompetenz, kreatives Problemlösen, Frustrationstoleranz und Spielfähigkeit.


Literatur:
 Winner, Anna: "Der Spielzeugfreie Kindergarten" - ein Projekt zur Förderung von Lebenskompetenzen bei Kindern? Eine Begleitstudie zur Suchtprävention im Kindergarten. Aktion Jugendschutz, Arbeitsstelle Bayern e.V. (Hrsg.). München 3. Auflage 1998

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